Ausgangssituation und Grundidee

Die derzeitige Situation der öffentlichen Haushalte in der Bundesrepublik wird sich in absehbarer Zeit nicht grundlegend ändern; die Ressourcen, die zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zur Verfügung stehen, werden auch in mittlerer Frist knapp bleiben. "Lebensarbeitsplätze" wird es immer seltener geben, der Trend zu so genannten Patchwork-Biografien hält unverändert an. Trotz gelegentlicher konjunktureller Lichtstreifen am Horizont wird eine grundlegende Entspannung auf dem Arbeitsmarkt auch von Experten nicht gesehen.

 

Viele Branchen und Regionen sind von einem nachhaltigen Rückgang der Beschäftigung geprägt; vielerorts ist auch der Ausbau des Dienstleistungssektors kein Gegengewicht zu schrumpfenden Beschäftigungszahlen im produzierenden Gewerbe. Aufgrund des fortgeschrittenen Strukturwandels und der sich weiter entwickelnden Globalisierung verfestigt sich die Sockelarbeitslosigkeit – die Zahl der arbeitslosen Menschen steigt, die auch von einem konjunkturellen Aufschwung vermutlich nicht profitieren können.

 

Klassische Fördermöglichkeiten, die zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zur Verfügung stehen, fokussieren vielfach auf die marktgerechte Qualifizierung der Arbeitslosen – Maßnahmen konzentrieren sich häufig in erster Linie auf die Vermittlung von zusätzlichen Fähigkeiten. Im Modellprojekt „Netzwerk für Arbeit“ wird in der berufsfachlichen Qualifizierung jedoch für die Mehrzahl der Arbeitslosen – insbesondere für Beratungs- und Betreuungskunden – nicht der kritische Engpass vermutet, der einer erfolgreichen Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Wege steht.