Arbeitshypothese
Klassische Fördermöglichkeiten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
fokussieren vielfach auf die marktgerechte Qualifizierung der
Arbeitslosen. Im Modellprojekt wird für die Mehrzahl der Arbeitslosen
hier nicht der kritische Engpass vermutet, der einer erfolgreichen
Wiedereingliederung im Wege steht.
Die Arbeitshypothese ist, dass es in vielen Fällen vielmehr die
Einstellung der Arbeitslosen ist, die ihre Flexibilität und Energie in
der Arbeitssuche behindert oder die Frage einer möglichen Tätigkeit in
einem anderen als dem angestammten Beruf gar nicht erst stellt. Bei
dieser Ausgangslage müssen andere Unterstützungsangebote für
arbeitssuchende Menschen entwickelt und angeboten werden: Hier geht es
in erster Linie um eine Perspektiverweiterung der
Programmteilnehmer.
Um erfolgreich zu sein, müssen Energie, Motivation und der Wille zu einer derartigen Veränderung vom einzelnen Arbeitslosen selbst erbracht werden. Wesentliches Paradigma des Modellprojektes ist daher, die Eigenverantwortung der Arbeitslosen zu stärken, ihre Eigeninitiative zu mobilisieren und systematisch Hilfe zur Selbsthilfe bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt zu leisten.