Integrationstreppe
Typischerweise gelingt nur einem kleinem Teil der ALG II-Empfänger ein
zügiger und reibungsloser Wiedereinstieg in das Berufsleben. Für die
Mehrheit ist der persönliche Weg in Arbeit von einem längerfristigen,
kontinuierlichen Lernprozess begleitet. Das zeigt sich auch in
Offenbach: Viele Teilnehmer waren nach Jahren der Arbeitslosigkeit
demotiviert, hatten wenig Selbstvertrauen, überblickten den
Arbeitsmarkt nicht mehr und kannten die aktuellen Bewerbungsmodalitäten
nicht. Zudem lagen vielfach multiple Integrationshemmnisse vor
(fehlende Kinderbetreuung, Sucht, Krankheit, finanzielle- wie familiäre
Probleme etc.). Hier ging es zunächst darum, persönliche Hürden
abzubauen und die Eigeninitiative zu stärken – um somit einen
Wiedereinstieg in das Erwerbsleben vorzubereiten.
Um die daraus resultierenden individuellen Integrationsfortschritte der
Teilnehmer transparent zu machen, wurde mit der „Integrationstreppe“
ein Instrument entwickelt, das die Lernerfolge in den Kategorien
Motivation, Selbstvertrauen, Rechercheaktivität, Bewerbungsaktivität,
Bewerbungsqualität, Unterstützungsbedürftigkeit und Sprachkompetenz auf
einer Skala von 1 (gering) bis 5 (hoch) abbildet und damit anzeigt, wie
integrationsnah bzw. integrationsfern ein Teilnehmer ist, und wie sich
seine Lernkurve im Verlauf des 16-wöchigen Programms entwickelt. Bis
auf wenige Ausnahmen konnten sich alle Teilnehmer in den einzelnen
Kategorien durchschnittlich um einen Punkt verbessern. In der ersten
Programmhälfte erwies sich der Entwicklungsschritt dabei als deutlich
größer. Rückschläge durch Absagen und Ablehnung dämpfen in der zweiten
Hälfte manchmal Motivation, Selbstvertrauen und Aktivität. Gleichwohl
war bei allen Teilnehmern eine anhaltende Steigerung zu
konstatieren.